Samstag, 22. Dezember 2012

Wintersonnenwende




Wie ein prächtiger Regenbogen,
ein leises Gelübde, ein liebevolles Erinnern –
so begegnet uns die Mutternacht:
Eingebettet in den dunkelsten Stunden des Jahres
gebiert sie Leben.
Still und leise, im Verborgenen, geduldig und unaufhaltsam,
voller Energie und Liebe gewinnt das Neue Gestalt.
Zart und kräftig wächst, was die Liebe geboren hat.
Schenkt unserem Herzen bunte Farben und ein helles Lachen,
lässt uns erahnen, erspüren:
Es ist höher, es ist grösser, es ist liebevoller, es ist kräftiger…
als wir jemals werden erfassen können.
Was uns vertraut ist und uns doch immer wieder überrascht,
kehrt zurück, 
wächst einmal mehr – wie seit Ewigkeiten schon. 

Es ist Zeit!
Unsere Nasen in den Wind zu halten,
unsere Fühler auszustrecken, von tief innen hinauf in den Himmel,
über den Horizont. Nicht mit dem Verstand erfassen wollen,
sondern riechen, schmecken, fühlen, tasten, sehen –
mit unserem Herzen anerkennen,
dass wir nicht die Ersten und nicht die Letzen sind,
sondern mittendrin – im Leben,
umgeben und getragen von gelebtem Leben.
Eingeladen, unseren Stern erstrahlen zu lassen –
zu leuchten in unserer Farbe,
zu tönen nach unserer ureigensten Melodie,
zu sein, die wir sind.