Das ist mein Tulpenglück.
Seit einer Woche stehen die auf meinem Küchentisch,
still und leise, trinken ab und an ein paar Tropfen
und beglücken mein Herz.
Tolle Mitbewohnerinnen!
Die erwarten nichts, die sind einfach -
scheinen alles in dieses Sein, hier und jetzt, zu investieren.
Fragen nicht nach dem Sinn ihrer Existenz,
nicht nach dem Woher und nicht nach dem Wohin.
Das tun Blumen grundsätzlich nicht.
Und das ist natürlich bei uns Menschen schon eine etwas andere Sache.
Wir sind ja nicht "einfach ein Blümchen", dass da irgendwann
mal so ein bisschen blüht und dann verwelkt und fertig.
Ja, bei uns dauert diese ganze Prozedur etwas länger.
Deshalb haben wir auch mehr Zeit.
Zeit, um viele beeindruckende Geschichten über unser Leben
zu erfinden, zu erleben oder zu meinen, sie zu leben...
Wie auch immer: Vor ein paar Tagen war Frühlingsanfang. Tagundnachtgleiche.
Der Winter ist vorbei - hurra, wir leben noch!
In der Natur hat das Wachsen schon längst angefangen,
ganz tief in der Erde drin. Und die wird wieder alles geben, was sie hat.
So, als gäbe es nichts, ausser diesem kommenden Frühling.
Das liebe ich an der Natur: Dass sie so grosszügig ist,
alles verschenkt an das Leben und den Moment.
Das scheint mir eine gute Strategie zu sein.
Umso mehr, als dass mir wesentlich mehr Tage geschenkt sind als meinen Tulpen auf dem Küchentisch.
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