Heute ist der Tag der Liebenden. Wie schön!
Ich habe ihn offenbar schon gestern Abend gefeiert, ich war mit meinem
Gottemeitschi essen. Xenia ist ein wunderbarer Mensch. Sie hat mich schon als
kleines Mädchen berührt mit ihrer Freude und ihrem Gwunder am Leben, ihrer
Unerschrockenheit und der Selbstverständlichkeit, mit der sie ihren Platz auf
diesem Planeten einnimmt.
Die kleine Xenia. Eines meiner Liebelingsbilder, die Aufnahme liegt zehn Jahre zurück.
Sie ist weder laut noch leise und kann doch beides
sein – sie ist, wie sie ist. Xenia heisst die Gastfreundliche und das ist sie
tatsächlich. Sie wirkt sehr verbindend und offen, sie ist begeistert von ihrer
Familie. Sie liebt ihre
Grosseltern, die sie regelmässig besucht, sie liebt ihre Tanten und Onkeln,
Cousins und Cousinen – und sie liebt mich. Wie wohltuend.
Für mich, die ich selber keine Kinder habe,
übernehmen die Kinder meiner Brüder und meiner Schwester die Rolle der nächsten
Generation, bzw. die machen mir bewusst, dass da eben jemand nach uns kommt. Das
weiss ich auch so, aber so hautnah erfahre ich es eben durch meine Nichten und
Neffen. Ich habe mir gerade überlegt, dass, wenn man selber Kinder hat, schon
ganz anders mit der nächsten Generation konfrontiert ist. Man erlebt sie ja
täglich und setzt sich mit ihr auseinander. Da kommt in mir schon auch der
Gedanke auf: Mein Gott, was verpasst du da. Auf der anderen Seite ist mein
Leben, wie es ist. Was macht es für einen Sinn, wenn ich darüber nachdenke, was
ich alles verpasse, indem ich mein Leben lebe. Das bringt mich nirgendwohin. Umso
dankbarer bin ich, wenn ich eben z.B. mit Xenia in Kontakt stehe und ein klein
wenig davon mitbekomme, was und wie sie lebt. Wie sie über das Leben denkt, was sie
erlebt, nach was sie sich ausrichtet, was ihr wichtig ist.
Da kommt mir mein Tanti, das Huldy in den
Sinn. Sie sagt mir immer wieder, wie dankbar dass sie ist, wenn ich mich bei ihr melde, wenn ich sie einlade.
Weil sie eben selber keine Kinder hat, freut sie sich sehr, mitzubekommen, was
bei den Kindern ihrer Geschwister läuft. Huldy führt übrigens ein sehr
erfülltes Leben, sie hat viele Freunde und Bekannte. Sie springt auch immer
wieder ein und ersetzt für einsame Menschen Freunde und Familie. Das
beeindruckt mich, das finde ich sehr schön. Sie sagte mir vor kurzem, dass sie
grundsätzlich gerne mit Menschen zusammen sei, dass sie es absolut nicht möge,
alleine zu sein. Sie ist nicht wählerisch, mit welchen Menschen sie zusammen
ist. Sie ist mit denen zusammen, die da sind, die ihr über den Weg laufen. Aber
natürlich, über die Jahre, hat sich für sie auch so etwas wie eine Familie
gebildet, die aus Menschen besteht, die ihr nahe sind und mit denen sie ihr
Leben teilt.
Im letzten Sommer schenkte mir Huldy einen Ring, den sie in ihren Jugendjahren getragen hat. Sie wisse nicht, was sie mit ihm anfangen solle, sagte sie. Sie würde sich einfach freuen, wenn jemand anderen diesen Ring tragen würde, weil er ihr so viel Freude bereitet habe. Jetzt trage ich ihn. Vielleicht werde ich ihn irgendwann Xenia schenken. Sie hat ihn nämlich gestern Abend an meinem Finger entdeckt, er hat ihr gut gefallen.
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