Mittwoch, 21. August 2013

Von allerlei Gemüse...

Es ist schon ganz anders, dieses Jahr. Zum zweiten Mal tun wir gärtelen und ich muss sagen: Das erste Jahr hat uns viel Glück gebracht und Garten, Obstbäume und Blumentöpflein rund ums Haus haben geblüht und gedeiht, nid zum säge!

Dieses Jahr sieht’s anders aus: Die Graniumchischtli wollen nicht so recht, ich fürchte, die Blümlein leiden unter einer Dauermigräne – so schauen sie jedenfalls in die Welt. Und im Garten kam lange Zeit nichts und dann doch. Die Auberginen und die Gurken haben sich früh verabschiedet, denen war’s zu kalt. Dafür wachsen jetzt der Mais und der Blauchabis und die Tomaten. Die zwar nie in dem Ausmass, wie letztes Jahr, aber sie wuchern fröhlich, wachsen fleissig und werden rot und röter. Und der Randen ist grad in der Pfanne, ömel die Hälfte davon. Zucchetti habe ich schon eingefroren, das gibt im Winter dann wieder das herrliche Ammerzwiler-Zucchetti-Süpplein – nach einem Geheimrezept aus dem Seeland. Da steckt viel Liebe drin, drum schmeckt das so verruckt gut.


Die Obstbäume aber, die streiken. Ein paar Säcklein getrocknete Öpfelschnitzli liegen im Chuchichäschtli und drei Glesli Öpfelmus im Keller und das war’s. Letztes Jahr haben wir immerhin fast 60 Liter Most gehabt von unseren Öpfeln. Dieses Jahr machen die Bäume wahrscheinlich Pause. Im Hingerschtübli denkt es schon, die fule Sieche, die! Aber theoretisch finde ich das absolut in Ordnung, ich bin ja grundsätzlich immer für eine Pause – das cheibe Jufle het no nie öppis bracht.

Die Bohnen habe ich hingegen gerade wieder gelesen und die sind zum Glück viel kleiner als vor einem Jahr. Damals waren die so gross wie Bananen, ich fühlte mich furchtbar bedrängt von diesen grossen Dingern, die sich wie Schitterbigen in meiner Küche türmten. Jetzt haben sie eine anständige Grösse, tun nicht mehr so sperrig und lassen sich viel besser verarbeiten.


Das Einmachen ist schon etwas Schönes. Vor allem, wenn man morgens angestrengt und konzentriert vor dem Compi gesessen hat, ist es wohltuend, nachmittags in der Küche zu stehen, die Kochtöpfe zu beaufsichtigen, dem Gemüse gut zu zureden und es mit Freude zu verarbeiten. Dabei denke ich immer wieder: Sapperlot, dieses Ding, das ich da jetzt zwischen den Händen halte, das war vor kurzem noch gar nirgends, es existierte nicht. Jetzt ist es geworden, gewachsen und voll im Saft und ich darf es geniessen. Ein kleines Wunder!

Ja, das Landleben tut gut. Wenn schon nur eine Bohne, eine Rande, ein Blauchabis – frisch aus dem Garten – einzigartig sind, dann muss es auch das Leben sein und überhaupt alles, was lebt. Und wie wir Menschen, hat auch die Natur ihre Launen. Und die Tiere. Hund und Hühner wollen nicht so recht nach meiner Pfeife tanzen und ich tanze nicht nach ihrer. Auch nicht nach der des Mannes, der mit mir dieses Leben geniesst. So gibt es hin und wieder Chritz und das tut gar nicht so ungut. Man rauft sich dabei zusammen, rütscht immer etwas näher zämen und möchte einander, je länger, je weniger missen. 

Donnerstag, 8. August 2013

Ida und Fritz



Fritz nicht ohne Ida
und Ida nicht ohne Fritz
ausser
ein Brief will in den Briefkasten
das übernimmt Ida
allein
Ida und Fritz
sind zusammen
immer zu Zweit unterwegs
nicht weil sie nicht alleine könnten
sondern
weil es so schön ist zu Zweit
zu Zweit auf dem Poschi
zu Zweit am Spazieren
zu Zweit zum Arzt
zu Zweit zum Einkaufen
zu Zweit vor dem Fernseher
Hand in Hand oder
Arm in Arm
ohne Aufhebens
einfach halt
eben
weil es so schön ist zu Zweit
-
und eines Tages
ist Ida
allein
ohne Fritz
und etwas
in mir drin
tut weh