Sonntag, 2. Oktober 2011

Das Lötschental, das Wandern und die Schmids

 
Das Lötschental ist phantastisch. 
Wenn man da mitten drin steht, um sich die Berge bestaunt, die Luft klar ist und frisch, die Sonne strahlt und einem bis in die hinterste Ecke des Herzens scheint - dann bedeutet das für mich pures Glück. Das habe ich gestern genossen. Ganz fest. 


Allerdings gibt's da auch einen kleinen Hacken: Ich bin eine Schmid. Und die Schmids sind Wandervögel, das haben die im Blut. Gestern war ich mit meinen Blutsbrüdern unterwegs, sprich mit meinem Pap und meinem grossen Bruder. Der ist fit wie eine Rakete. Mein Pap ist 78 und läuft wie ein Uhrwerk. Ich hingegen, ich meine, ich sei fit und würde laufen wie ein Uhrwerk. Das bin und tue ich aber nicht wirklich. Darum wurde es ziemlich hart für mich. Wir sind nämlich in Goppenstein losgewandert. 850 Höhenmeter galt es auf einen Schwick zurück zu legen. Wir schafften das in zwei Stunden. Ich habe gebiestet, gestöhnt und geächzt und mein Kopf hat dabei so laut gebrummt, dass ich damit die Schafe vertrieben habe. Oben angekommen war dieser Steiss allerdings schnell vergessen. 


Die Sicht war grandios, die Farben prächtig. Der Höhenweg Richtung Fafleralp zwar kein Spaziergang, aber doch angenehm.  


Wir haben Pilze gesammelt und Heidelbeeren gepflückt und geschnaust. 


Das Bietschhorn hat sich die ganze Zeit über vor uns geräkelt, wie ein in die Jahre gekommenes Model. So selbstverständlich und ohne Wenn und Aber werde ich mich hoffentlich in ein paar Jahren auch präsentieren. ;-)


Ob Landschaft Kunst ist? Mehr als das: Pure Faszination, glasklare Realität und ein wunderbares Geschenk des Himmels.


Kurz vor der Fafleralp noch der Schwarzsee. Den konnten wir leider nicht mehr ausgiebig geniessen, wir mussten jufeln, das letzte Poschi wollten wir nicht verpassen.

Ein grossartiger Tag war das! Heute fühlen sich meine Beine etwas gummig an (nach siebeneinhalb Stunden reine Laufzeit eigentlich voll okay) und mein Kopf brümmelt immer noch ein bisschen vor sich, immerhin nur noch auf Stufe eins. Ich fühl' mich trotzdem prächtig. Und bereit für neue Taten.

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