Montag, 2. Januar 2012

Sälü, du nöis Jahr u Proscht!


2012. Voilà, da ist es also, das neue Jahr. Nun denn, mir spielt das eigentlich keine Rolle. Mir gefällt die 12 besser als die 11, von daher finde ich es okay. Ansonsten? Es wird sich nichts ändern (Muss sich überhaupt etwas ändern? Wenn ja was und wie viel?), jedenfalls nicht einfach so. Oder wenn einfach so, dann nicht wegen des neuen Jahres. Sondern zum Beispiel weil...


... das Dach, unter dem ich hause, ein etwas anderes ist, als noch vor einem Jahr. Das bringt mit sich, dass ich jetzt eine geschäftige Holzheizerin bin, dick eingemummelt und wild entschlossen, das Haus warm zu bekommen. Allerdings bin ich Realistin genug, um zu akzeptieren, dass mir das für das Bad und WC nicht, bzw. in nur beschränktem Mass, aber durchaus genügend - wär bruucht scho meh aus 13 Grad zum Düschele?! - gelingen wird. Das wiederum hat zur Folge, dass das Duschen eine sehr effiziente Angelegenheit geworden ist und dass ich mit meiner WC-Lektüre nicht so richtig voran komme. Oder...


... weil das cheibe Chrattige schon so ein bisschen in den Bergen ist und es mich deshalb hin und wieder nach Zürich zieht. Da geht das Flanieren im chicen Wintermänteli flott vonstatten und ich wundere mich fast ein kleines bisschen, wie gemütlich dieses Zürich doch sein kann. Obendrauf entdecke ich viel Inspirierendes...


... und Aufmüpfiges. Genau deswegen gehe ich nach Zürich und Zürich hat mich noch nie enttäuscht.


Höchstens ein bisschen genervt. Was wenn doch? Was, wenn sich doch eine grosse Katastrophe anbahnt, weil der Maya-Kalender fertigschluss ist? Damit habe ich mich noch nicht wirklich beschäftigt - ich sehe keinen Sinn darin. Ich finde es sinnvoller, mich zu fragen, was sein wird, wenn mein Gärtli, blühend und spriessend, von einem bösen Hagel überrascht wird und mir alles Zhudels und Zfäzzens kaputtet. Das sind meiner Meinung nach sinnvolle Sorgen!  

Ein paar Schritte weiter entdecke ich ein Stück Heimat u das z Züri, wär hätt das dänkt?! 


Allerdings: Theoretisch weiss ich schon längst, dass Zürich genau so urig sein kann wie Krattigen und dass es in Krattigen genau so hektisch und turbulent zu und her gehen kann, wie in Zürich - dafür sorge ich höchst persönlich! 

Irgendwann ist genug Zürich und ich gehe gerne wieder nach Hause. Dort entwickle ich in meinem Schreibstübli ganz viel Rauch, weil dieses cheibe Züri schon zu denken gibt - das heisst, seine Inspirationen - und vor allem zu schreiben. Also nicht nur Zürich, auch mein Gärtli, will heissen: mein Garten. Das Li ist völlig fehl am Platz, der Kerl ist riesig. 

Zum Glück habe ich die Berge, die sich direkt vor meiner Haustüre auftürmen und mich so freundlich begrüssen, wenn ich das Haus verlasse:


Schon schön, dass mein Zuhause auch ein Rückzugsort ist. Die Berge tun meinem Herzen wohl und irgendwie fühle ich mich hier schampar heimisch... Wen wundert's, meine Wurzeln liegen im Berner Oberland. 

Aufs neue Jahr hat das allerdings überhaupt keinen Einfluss. Und darum weiss ich je länger, je weniger, warum wir so ein Gschiiss machen um das Silvester und Neujahr und so tun, als würden wir bei Null anfangen oder zumindest ganz neu und einmal mehr wild entschlossen sind, uns zu bessern oder zu ändern oder sonst zu zügerlen. Ja nu, jedem sein eigenes Gschiiss. Meines dreht sich momentan grad um meinen Holzofen, meine Bettdecke und um meine Küche. Und eben: im Sommer wohl dann um meinen Garten.

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