Mittwoch, 5. Februar 2014

Zum Fressen gern


Seit einem Jahr gibt es die Mona, unser Hundemodi. Wir feiern heute ihren Geburi. Also feiern. Was das heisst das schon? Wir tun eine Flasche Wein auf – so ein Geburi gibt einem ja einen richtig guten Grund dazu – und stossen auf die Kleine an. Das Gotti von Mona war heute Mittag auch da und so haben wir zu Dritt gefeiert.

Das Gotti ist übrigens ein unfreiwilliges Gotti. Inzwischen akzeptiert sie ihren Status allerdings – da bin ich also schon noch froh. Denn eigentlich hält sie nichts von so komischen Hundesitten. Wenn ein Hund, dann muss das ein Hofhund sein, den man ganz sicher nicht in die Wohnung lässt. Findet sie. Weil wir gute Freunde sind, hat sie jetzt gesagt, eh, de haut. Sie kommt ömel noch zu Besuch. Manchmal beobachte ich sie sogar dabei, dass sie ein richtiges Gschiiss hat mit Mona. Ich sage natürlich nichts, ich seh’ das ja auch nicht wirklich. Einen Götti hat die Mona übrigens auch. Auch der hatte keine Wahl. Und auch der wächst noch in seine Rolle rein. Allerdings wesentlich zaghafter als das Gotti, aber das kommt schon gut.

Zurück zum Geburi: Ich konnte es natürlich nicht lassen, ich bin los und habe ein Plüschtierli gekauft. Die Lebensdauer war relativ kurz, eine knappe Stunde nur, dann war das Teil z Hudels und z Fäzzens. Nun gut, gschääch nüt schlimmers. Aber eine Verschwendung ist es schon. Auf der anderen Seite: Was soll denn so ein Hundemodi mit einem Plüschtierli? Theäterlen? Nein, da wird herzhaft reingebissen, bis dem Tierlein sehen und hören vergeht, sprich, bis ihm Augen und Ohren fehlen, kurze Zeit später der ganze Körper. Irgendwann erkennt man gar nichts mehr, nur noch ein paar Stoffreste, die es dann zusammen zu lesen gilt.

Hätte ich schimpfen sollen? Habe ich nicht. Denn immerhin bin ich nicht Mona und Mona nicht ich. Jeder hat seine eigene Art auszudrücken, wie er etwas schätzt. Sie hatte ihr Plüschtierli eben zum Fressen gern. Diese Liebe hat sie voll und ganz ausgelebt und jetzt ist’s aus und vorbei und Ende und Schluss.

Und deshalb habe ich Mona zum Fressen gern: Sie tut so entschieden, was sie tut. Mit ganzem Einsatz und voller Konzentration. Ich hingegen, ich bin da etwas zurückhaltender. Was auch sein Gutes hat. Würde ich sie jetzt so fressen, wie sie ihr Plüschtierli, ich weiss nicht. Drum eben, jeder hat seine Art und jede Art hat ihre Berechtigung.

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