Montag, 12. September 2011

Ein Ausbund an Schaffensfreude

Mötschwil. Ein kleines Dorf, irgendwo im Emmental. Eine Dorfbeiz, ein Parkplatz und ein paar Schritte davon entfernt der Luginbühl-Garten. Da wachsen keine Blumen, da stehen wunderbar rostige Skulpturen. In allen Grössen und Formen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die da nicht aus dem Boden gewachsen sind. Denn viele von ihnen sind riesig, alle wirken elefantenschwer. Und alle sehen sie so aus, als hätten sie schon immer da gestanden. Sie sind verwurzelt, verwachsen mit dem Stück Erde, auf dem sie stehen. Obschon diese Dinger so schwer wirken, strahlen sie Leichtigkeit aus, sie sind verspielt und witzig und zaubern darum ein Lächeln auf die Gesichter derer, die sie bestaunen.


Eine Luginbühl-Tochter führt an diesem heissen Sonntagnachmittag durch den Park und erzählt Geschichten zu den Skulpturen. Sie erzählt, dass ihr Vater sehr hartnäckig an einer Sache dranblieb und durchsetzte, was er im Kopf hatte. Gleichzeitig war er enorm flexibel und bereit, mit dem zu arbeiten, was da war und was sich ergab.


Vom Zuhören und Staunen und Fotografieren müde, gönne ich mir nach dem Rundgang eine Speckzüpfe und einen frischen Schluck Most in der Garten-Bar. Aber auch da ist es fast nicht möglich, ruhig zu sitzen oder zu stehen, so viele Gegenstände, Bücher, Filmchen… gibt es zu bestaunen. 


Was mir bleibt? Just do it! Wer mit viel Freude und Kraft an einer Sache dranbleibt, wer sich nicht erschüttern lässt, wenn’s mal nicht kugelrund läuft, wer seinem Herzen folgt und ihm vertraut, der bewegt, der gestaltet, der formt – und beglückt damit sich und die Menschen rundum.



Literatur von Luginbühl, im eigens dafür eingerichteten Kiosk zu erwerben:


Wen's interessiert: www.luginbuehlstiftung.ch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen