Freitag, 16. September 2011

Ein Hügel und sein Rhinozeross

Wenn ich einen ganzen Tag in Spiez arbeite und deshalb mein Arbeitsweg sogar von einer Rennschnecke innert nützlicher Frist bewältigt werden könnte, habe ich jeweils das Bedürfnis nach frischer Luft und Bewegung. In Spiez bin ich gesegnet mit einer wunderschönen Umgebung. Drei Hügel stehen mir zur Auswahl: Da ist die Bürg, sie liegt Richtung Faulensee; da ist der Spiezberg und da ist der Hondrichhügel. Er ist im Moment mein Lieblingshügel. 


Das sind meine Freunde des Hondrichhügels. Ich liebe sie, diese Bäume und Tannen, die da stehen, leben und wachsen und stehen bleiben über Jahre hinweg und mir das Gefühl geben, herzlich willkommen zu sein.

Der Weg auf den Hondrichhügel beginnt sanft, steigt dann etwas an, wird wieder sanft, steigt wieder an und wird am Ende richtig steil. Anfangs schnaufte ich wie ein Rhinozeross, wenn ich da hoch stieg, heute, na ja... heute nur noch wie ein ganz junges Rhinozeross. 


Oben angekommen, gehe ich jeweils beschwingt über den Hügelrücken. Es ist immer ein gutes Gefühl, den steilen Anstieg hinter mir zu haben. Die Stimmung, egal bei welchem Licht und zu welcher Jahreszeit, ist wohltuend und entspannend für Leib, Seele und Geist. 


Ein Stündchen im Wald sein, mich bewegen, mich umschauen, Steine sammeln oder Blätter, fotografieren, tief durchatmen und anstrengende Gedanken einem Baum anvertrauen oder dem Himmel... das ist pures Glück!


Und doch... was muss ich mich manchmal stüpfen, damit ich mich tatsächlich aufmache zu einem Waldspaziergang! Ich bin mir diese Spaziergänge jetzt am Angewöhnen, damit sie schliesslich eines Tages zu mir gehören wie das Zähneputzen und Duschen. Was ich mit grösster Selbstverständlichkeit für meinen Körper tue, möchte ich auch für meine Seele tun.

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